Auch wenn du deine Sauna als fertigen Bausatz bestellt und vielleicht sogar den Aufbau mit dazu gebucht hast, gibt es eine Sache, um die du dich sehr wahrscheinlich immer noch selbst kümmern musst: das Sauna-Fundament. Hierbei lohnt es sich, möglichst frühzeitig in die Planung zu gehen – denn gerade bei der Arbeit mit Beton sollte das Fundament erst noch mehrere Wochen trocknen, bevor die Sauna schließlich aufgebaut werden kann. Damit du schon mal in Ruhe alles vorbereiten kannst, findest du hier die wichtigsten Infos und Tipps für die gelungene Umsetzung:
Brauche ich wirklich ein richtiges Fundament?
Deine Sauna einfach ohne Fundament in Garten zu stellen, wäre keine besonders gute Idee – es sei denn, du hast bereits einen betonierten Platz dafür oder einen vergleichbar stabilen Grund, auf dem die Konstruktion auch dauerhaft sicher steht. Ansonsten besteht ähnlich wie bei Gartenhäusern die Gefahr, dass deine Außensauna sich schon bald stellenweise absenkt, sich Bauteile verziehen und/oder Feuchtigkeit in die Materialien zieht und zu irreparablen Schäden führt. Also wenn du möglichst lange etwas von deiner persönlichen Wellness-Oase haben möchtest, gehst du hier am besten sehr sorgsam vor.
ABER: Es muss nicht zwingend ein Fundament aus Beton sein. Je nach Art und Größe deiner Sauna gibt es andere Varianten, die zum Teil wesentlich einfacher umzusetzen sind und die vor allem wieder abgebaut werden können. Am besten verschaffst du dir erstmal einen Überblick über die verschiedenen Optionen – dann kannst du einschätzen, welche für deine Zwecke am besten geeignet ist.
Die verschiedenen Fundament-Arten kurz erklärt:
Plattenfundament aus Stahlbeton
Das klassische Fundament: Es besteht aus einer großflächig gegossenen Betonplatte und bietet mit die beste Stabilität. Damit ist es auch für große Saunahäuser sowie für Böden mit geringer Standfestigkeit gut geeignet.
Vorgehensweise:
- Grube mit ca. 30 cm bis 35 cm Tiefe ausheben & mit Brettern verschalen
- mit Kiesschicht auffüllen – ca. 15 cm bis 20 cm dick
- Kies mit Rüttelplatte befestigen & mit PE-Folie bedecken (zum Schutz vor Frost & Feuchtigkeit)
- die Grube mit Beton aufgießen – dabei Stahlmatten zur Verstärkung nutzen
- ca. vier Wochen trocknen lassen, damit der Beton vor dem Bau der Sauna die optimale Festigkeit besitzt
Eine gute Anleitung für eine sauber gesetzte Fundamentplatte gibt das folgende Video von Obi:
Streifen- oder Ringfundament
Statt einer dicken Betonplatte über den gesamten Bodenbereich werden hier vor allem die tragenden Elemente der Sauna – beispielsweise die Außenwände oder die Standkufen bei einer Fasssauna – durch ein tief in der Erde verankertes Betonfundament gestützt. Für den restlichen Untergrund reicht dann eine wesentlich dünnere Betonschicht; oder es ist auch denkbar, den Bereich lediglich mit Schotter abzudecken.
Mit entsprechender Sorgfalt umgesetzt ist vor allem das Streifenfundament für nahezu jede Saunagröße geeignet. Voraussetzung ist jedoch eine möglichst stabile Bodenbeschaffenheit.
Vorgehensweise:
- an den betreffenden Stellen jeweils einen Graben ausheben – ca. 30 cm und ca. 80 cm tief – den restlichen Bodenbereich dazwischen ca. 20 cm tief ausheben
- die ausgehobenen Gräben je nach Bodenbeschaffenheit verschalen und anschließend mit Beton aufgießen
- den restlichen Bodenbereich entweder ebenfalls betonieren (wie beim Plattenfundament, nur dünner: ca. 20 cm tief – 10 cm Kiesschicht + 10 cm Beton) oder mit Kies aufschütten
- ca. 4 Wochen trocknen lassen
Dass das Streifenfundament mindestens 80 cm tief angelegt wird, dient übrigens der sogenannten frostfreien Gründung: Weil sich die Bodentemperatur ab dieser Tiefe in der Regel permanent über 0 °C bewegt, kann kein gefrierendes (und sich damit ausdehnendes Wasser) von unten auf den Beton einwirken und so zu Schäden führen.
Punktfundament
Es funktioniert ähnlich wie das Streifen- oder Ringfundament, nur dass die Last hier auf noch mehr einzelne Punkte verteilt wird. Außerdem ist es hier üblich, die Fundamente über den Boden hinausragen zu lassen, sodass die Sauna später quasi auf Stelzen steht. Damit ist der Holzbau später gut unterlüftet; außerdem ist das Punktfundament gut, um Beton zu sparen und eine Bodenversiegelung wie bei einer Betonplatte zu vermeiden.
Vorgehensweise:
- in symmetrischer Anordnung quadratische Gruben in der passenden Größe (z. B. 40 cm x 40 cm) ausheben – ca. 80 cm tief
- eine Verschalung anlegen, die mindestens 10 cm über die Bodenhöhe hinausragt
- Gruben mit einer 10 cm bis 20 cm tiefen Schotterschicht füllen und dann mit Beton aufgießen – den Beton ausreichend trocknen lassen
- den Bodenbereich zwischen den Fundamentblöcken mit Sand und/oder Kies bedecken
Und hier wieder eine ausführliche Videoanleitung:
Erdschraubenfundament
Die perfekte Alternative, um ohne Beton zu arbeiten und das Fundament später jederzeit wieder abbauen zu können. Dafür wird mittels spezieller (und wirklich großer!) Erdschrauben ein Holzrahmen im Boden verankert, der dann als Unterbau für die Außensauna ein Stück über dem Boden „schwebt“. Das funktioniert am besten bei einem lehmigen oder tonhaltigen Boden, wo die Schrauben guten Halt finden und bei Bedarf leicht nachjustiert werden können.
Vorgehensweise:
- Erdschrauben positionieren und in den Boden drehen
- alle Schrauben passend ausrichten und Holzrahmen befestigen (selbst konstruiert oder als Fertigbausatz)
- direkt Saunabau starten – ohne erst warten zu müssen wie mit Beton
Wie das ungefähr aussehen kann, zeigt das folgende Video:
Passende Erdschrauben:*
- Lieferumfang dieses Sets: 6 x Core Schraubfundament 80 cm; 6 x Konsole...
- DEINE PROJEKTE - Gartenhaus, Terrasse, Kinderspielhaus, Spielturm, Sonnenschirm,...
- REINDREHEN UND DRAUFSETZEN – Das Core Schraubfundament mit der Eindrehstange...
- SCHNELL UND SPARSAM – Mit MAXERIO sind deine Fundamente simpel, sauber,...
- MAXERIO MACHT‘S MÜHELOS – Nenn es wie du willst: Schraubfundament,...
*Hinweis
Bei den hier verlinkten Produkten handelt es sich um sogenannte Affiliate-Links. Das bedeutet, dass wir eine kleine Provision erhalten, wenn du ein Produkt über einen dieser Links bestellst, und (unter anderem) als Amazon-Partner an qualifizierten Verkäufen verdienen. Das ist eine tolle Sache, weil du uns so beim Aufbau und Erhalt dieser Website hilfst, ohne dass dir dadurch ein Nachteil entsteht. Du bezahlst natürlich denselben Preis wie normalerweise auch.
Einfaches Fundament aus Stellriemen
Handelt es sich um eine recht kleine Sauna und der Boden ist stabil und belastungsfreundlich, reichen möglicherweise schon geschickt arrangierte Stellriemen als Fundament. Die einfachste Variante kann hier viel Arbeit sparen und eignet sich beispielsweise für eine kleine Fasssauna.
Vorgehensweise:
- Boden etwas ausheben, um eine Kuhle für die Stellriemen zu haben
- Stellriemen passend positionieren (z. B. zwei Stück – jeweils für die Standkufen einer Fasssauna) und sichergehen, dass sie auch sicher im Boden sitzen
- vorsichtig Sauna aufstellen
Bei dieser Variante solltest du regelmäßig kontrollieren, dass deine Sauna gerade und sicher steht.
Gehwegplatten-Fundament
Ein klein wenig aufwendiger als das Stellriemen-Fundament – dafür etwas schöner im Ergebnis. Das Gehwegplatten-Fundament ist auch eine gute Lösung für kleine Gartenhäuschen, bei denen der Boden nur überschaubaren Belastungen standhalten muss (beispielsweise ein kleinere Geräteschuppen).
Vorgehensweise:
- die gewünschte Bodenfläche ca. 25 cm tief ausheben
- ca. 20 cm hoch mit Kies aufschütten – bzw. so hoch, dass die Gehwegplatten mit den Rest ausfüllen
- Gehwegplatten sorgsam zu einem Fundament zusammensetzen – anschließend mit Fugensand einschlämmen
passender Fugensand zum Einschlämmen:
Weitere Tipps zum Fundamentbau
Einen umfassenden Ratgeber mit Beispielen, wie verschiedene Fundament-Arten angelegt werden können, findest du auch hier auf der Website der Gartenhaus GmbH*.
Welches Fundament ist am besten für eine Sauna geeignet?
Wenn du noch unsicher bist, für welche Fundamentart du dich entscheidest, solltest du dir zunächst folgende Fragen stellen:
- Wie viel Zeit und/oder Geld kann ich investieren?
- Wie lange soll die Sauna sicher stehen – erst mal nur einige Jahre oder eher Jahrzehnte?
- Könnte es zu einer Situation kommen, in der das Fundament wieder entfernt werden muss?
Stehen Stabilität und Langlebigkeit im Vordergrund, ist vermutlich ein Plattenfundament oder ein sehr sorgfältig angelegtes Streifenfundament die beste Wahl. Denkst du in etwas kürzeren Zeitrahmen – beispielsweise weil es sein könnte, dass du in ein paar Jahren umziehst -, können die einfacheren Varianten eine gute Entscheidung sein. Und möchtest du sichergehen, dass du das Fundament jederzeit wieder einfach entfernen kannst, wirst du vermutlich mit einem Erdschraubenfundament eine gute Entscheidung treffen.
Letzte Aktualisierung am 15.10.2024 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API